Ein alkoholfreies IPA vom Weltmeister – und ein Name, der mehr Andeutungen enthält als man denkt. „Über Normalnull“ von Kehrwieder zeigt, wie viel Tiefe ohne Alkohol möglich ist. Wir haben es probiert und diskutieren, warum wir alkoholfreie Biere künftig anders betrachten müssen
Manchmal überrascht uns ein Bier schon lange, bevor wir den ersten Schluck nehmen. Beim „üNN – Über Normalnull“ beginnt es mit der Frage, was ein Weltmeister sich wohl gedacht hat, als er ein alkoholfreies IPA braute. Und vor allem: Warum es ausgerechnet „Über Normalnull“ heißt. Dieser leicht kryptische Name wirkt harmlos, aber im Gespräch merken wir schnell, dass dahinter mehr steckt. Ein bewusst gewählter Begriff, der Gleichgewicht, Orientierung und Anspruch transportiert.
Oliver Wesseloh ist keiner, der zufällig Bier braut. Er hat die Welt bereist, überall mitgebraut, gelernt, experimentiert – und schließlich in Hamburg die Kehrwieder Kreativbrauerei gegründet. „Kehrwieder“ ist nicht nur ein Ortsname. Es ist eine Ansage: einmal in die Welt hinaus, Erfahrungen einsammeln und dann mit voller Kraft wieder zurückkommen.
Die Nase vom üNN schlägt sofort ein. Eine Intensität, die wir bei alkoholfreien IPAs selten hatten. „Das ist sehr intensiv“, sagen wir. Und wir sind nicht überrascht, als kurz darauf Mango-Assoziationen aufkommen. Die Verbindung zur Mango führt uns zu einem Umami-Eindruck, der ungewöhnlich, aber stimmig ist.
„Vielleicht ist das das, was ich immer fälschlich mit Pilzsoße assoziiere, weil Mango teilweise ja auch so was Trübes, Belegtes hat.“
Hopfen kann mehr als Fruchtigkeit. Hopfen kann strukturieren, tiefer ziehen, sogar täuschen. Und genau das passiert hier. Wir mussten mehrfach betonen, dass diese Aromatik nicht künstlich entsteht. Sie kommt ausschließlich aus Hopfen. Kein Fruchtpüree. Keine Aromazusätze. Nur Handwerk.
Dann kommt die Bewertung – und sie landet dort, wo wir sie erwarten: sehr weit oben. Ein alkoholfreies IPA, das sich nicht hinter normalen Varianten versteckt, sondern sie in einigen Punkten überholt. Das Ding hat Wucht.
Beim Thema Saison ordnen wir es klar ein: kein Sommerbier. Kein Biergarten. Für uns ist es ein Herbstbier. Ein Bar-Bier. Ein abgedunkelter Raum, Holz, vielleicht ein bisschen Musik, ein ruhiger Moment.
Im letzten Teil diskutieren wir etwas, das wir bisher selbst oft unterschätzt haben: Müssen wir alkoholfreie Biere überhaupt noch als „alkoholfrei“ hervorheben? Oder reicht es, einfach zu sagen: Es ist ein gutes Bier?
„Vielleicht müssen wir uns davon lösen und ganz einfach sagen: Das ist ein tolles IPA. Punkt.“
So endet die Folge – mit einem Bier, das beweist, dass Geschmack nicht am Alkohol hängt, sondern am Handwerk.
Fazit
Das üNN ist eines der intensivsten alkoholfreien IPAs, die wir bisher getestet haben. Aromatisch, klar komponiert, voller Tiefe. Kein Sommerbier, sondern ein Bier für Herbst, Bar und ruhige Momente. Und es stellt die Frage neu, ob wir alkoholfreie Biere überhaupt noch gesondert kategorisieren sollten – oder einfach als das betrachten, was sie sind: gutes Bier.
Bewertung: 9/10.
Herkunft: Kehrwieder Kreativbrauerei
Anlass: Genußbier in der Bar, im Herbst, im Taproom
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