Ein Bier mit über acht Prozent zwingt dich automatisch in eine Haltung. Das Piranha Triple aus Rotterdam liefert genau das: ein Schlag aus Banane, Feta-Säure, Mango, Kumquat und Chili – und zwei Meinungen, die weiter auseinanderliegen als sonst. Ein Bier, das nicht gefallen will, sondern Raum fordert.
Wir sitzen am Tisch, sehen die Dose und wissen sofort: Das wird kein gemütliches Feierabendbier. Die Gestaltung schreit nach Druck, Intensität, Risiko. Und genauso fühlt es sich an, als wir die ersten Schlucke nehmen.
Die ersten Eindrücke: braune Banane, Feta-Säure, leichte Chili-Schärfe, Mango und Kumquat. Die Nase wirkt wie ein Puzzle, das nicht ganz zusammenpassen will. Der Geschmack dagegen öffnet die Tür sofort. Warm, intensiv, voll – ein Bier, das dich nicht fragt, ob du bereit bist.
Warm. Nicht unangenehm, aber eindeutig. Und dann die Bemerkung: „Ich rieche da den sauren Anteil von Feta-Käse.“
Ein ungewöhnliches Aromabild, aber es beschreibt die sensorische Spannung treffend.
Der Alkohol macht sich schnell bemerkbar. „Da sind über acht Prozent drin.“
Und das stimmt. Die Wärme kommt sofort. Dieses Bier ist nicht für eine kalte Bank im Biergarten gedacht. Es gehört an eine Bar, eine Strandbar, eine Brauereiführung. Ein Ort, an dem man weiß, worauf man sich einlässt. Wir diskutieren, ob die Zusätze – Mango, Kumquat, Chili – dem Bier helfen oder schaden.
Einer von uns ist genervt von der konstruierten Aromatik, der andere lobt genau diesen Mut.
Die Dose wirkt stark, das Bier wirkt stark, und unsere Bewertungen fallen selten so weit auseinander. Acht Punkte und sechs Punkte sind nicht einfach zwei Zahlen – sie zeigen den Kern des Bieres: polarisierend, intensiv, nicht für alle gemacht.
Und genau das bleibt hängen: Ein Bier, das zwei Meinungen provoziert, ohne sich dafür zu entschuldigen.
Fazit
Das Piranha Triple ist kein Bier für Zwischendurch. Es ist ein Bier mit Haltung, Intensität und klarer Identität. Die Nase irritiert, der Geschmack überzeugt stellenweise, die Zusätze schaffen Wiedererkennung, reißen aber gleichzeitig am klassischen Triple-Stil. Es funktioniert als experimentelles Bier, nicht als traditionelles. Wer mutige, exotische Biere liebt, wird das schätzen.
Wer Reinheit und klare Linien sucht, wird sich daran stoßen.
Bewertung: 7/10.
Herkunft: Stadshaven Brouwerij
Anlass: Genußbier
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