Das Schultenbräu Pils gehört zu den meistverkauften Discounterbieren – doch im Test zeigt es kaum Profil. Wir probieren es zum ersten Mal und sprechen ehrlich über Geschmack, Zweck und Grenzen. Ein nüchterner Blick auf ein sehr neutrales Bier.
Wir hatten dieses Bier schon unzählige Male gesehen, aber nie probiert. Das allein war Grund genug, das Schultenbräu Pils endlich in eine Folge zu holen. Wer jede Woche Biere testet, stolpert irgendwann über die Klassiker aus dem Kühlregal, und dieses gehört definitiv dazu.
Der erste Moment war irritierend unspektakulär. Noch bevor wir richtig ins Riechen kamen, fiel der Satz: „Passiert nicht so viel.“ Genau das beschreibt den Charakter dieses Bieres sehr präzise. Der Antrunk wirkt dünn, die Textur erinnert eher an ein leicht herbes Wasser, und der Hopfen bleibt nahezu unsichtbar. Die Beobachtung „Der erste Schluck ist erst mal Wasser“ hat es direkt in unser Protokoll geschafft.
Wir haben den Vergleich zum Premium Pils aus dem Lidl gezogen, das in der Vergangenheit positiv überrascht hatte. Beim Schultenbräu fehlte dieser Moment. Kein Bananen-Aroma, kein Überraschungsmoment, kein spezifischer Marker. Nur ein sehr lineares Profil, das sich schnell verflüchtigt.
Dass dieses Bier trotzdem einen Zweck erfüllen kann, war uns bewusst. Bei einer anstrengenden Arbeit, auf einer Baustelle, beim Ausladen oder irgendwo zwischen Schweiß und Staub würde dieser neutrale Charakter sogar funktionieren. Ein Bier, das niemanden stört und niemanden begeistert. Ein Produkt, das „nicht nerven“ soll. Genau das tut es – im positiven wie im negativen Sinne.
Die Bewertung fällt entsprechend nüchtern aus. Die Fünf von einer Seite war schon großzügig, die Drei von der anderen Seite konsequent. Die Frage war nie, ob dieses Bier schlecht ist. Die Frage war, ob es irgendetwas bietet, das im Gedächtnis bleibt. Die Antwort bleibt aus.
Wir kennen diese Momente: Sonne, Durst, keine Geduld. Für solche Situationen funktioniert das Schultenbräu. Für Genussabende nicht.
Fazit
Schultenbräu Pils ist ein funktionales, neutrales Discounter-Pils ohne Wiedererkennungswert. Es erfüllt seinen Zweck, aber es erzählt keine Geschichte. Wer Charakter sucht, greift woanders hin. Wer nur kühle Flüssigkeit braucht, wird hier fündig.
Bewertung: 4/10.
Herkunft: Aldi Eigenmarke
Anlass: günstiges Discounter-Bier aus der Kühlung
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